| Wie wär’s mit ein 
							bisschen Neid? Nur zu, im verwöhnten Florida muss 
							sich niemand wegen dieses Gefühls schämen. Acht 
							Stunden täglich strahlt die Sonne in Miami 
							durchschnittlich vom Himmel. Wer etwas auf sich 
							hält, kauft ein Häuschen auf Star Island oder Fisher 
							Island. Für einige kein Problem. Alle anderen 
							beschränken sich aufs Staunen, und damit können Sie 
							in der Biscayne Bay gleich anfangen. Am Bayside 
							Marketplace warten die Ausflugsschiffe, um im 
							größten Passagierhafen der Welt um die Riesenpötte 
							zu schippern. Beste Gelegenheit, AIDA einmal aus der 
							Wasserperspektive zu fotografieren. Unweigerlich 
							führt die Fahrt zu den Millionen-Domizilen der 
							Promis. Star Island, Fisher Island und Palm Island 
							sind künstlich aufgeschüttete Inseln zwischen dem 
							Festland und Miami Beach und als Wohngegend heiß 
							begehrt. Beim Blick auf die Skyline von Miami wissen 
							Sie warum. Am Bayside Marketplace starten aber auch 
							die praktischen „Hop-on Hop-off“ Busse. Sie müssen 
							sich nur noch zwischen dem „CityLoop“ durch Downtown 
							Miami mit seinen Vororten und dem „Beach-Loop“ nach 
							Miami Beach entscheiden. Den Zeitpunkt des 
							Wiedereinstiegs können Sie nach Lust und Laune 
							gestalten. Die Metropole selbst zeigt sich als 
							Multikulti-Stadt mit Glanz und Glamour, aber auch 
							Tradition und Geschichte. So erinnert der Stadtteil 
							Little Havanna an die spezielle Beziehung zu dem nur 
							150 Kilometer entfernten Kuba. Mehr als 500.000 
							Kubaner waren nach der Machtübernahme Fidel Castros 
							aus ihrer Heimat hierher geflohen. Kaffeeduft und 
							der Rauch kubanischer Zigarren weht dem Besucher im 
							kubanischen Herzen Miamis um die Nase und aus den 
							Musikläden dröhnen Salsa-Rhythmen. Ganz anders die 
							Nobelstadtteile Coral Gables und Coconut Grove. 
							George Edgar Merrick war es, der in Coral Gables 
							seine Visionen eines mediterran geprägten Vorortes 
							verwirklichte. Schattige Straßen und edle 
							Architektur verbreiten spanisches Flair. Daneben 
							finden sich der koloniale Baustil Südafrikas ebenso 
							wie Anleihen aus der Normandie und oder aus China. 
							Ein echter Hingucker ist das Biltmore Hotel, die 
							beste Adresse weit und breit mit eigenem Theater und 
							einem 100 Meter hohen Glockenturm. Coconut Grove 
							hingegen war einst ein von Künstlern und Hippies 
							bevorzugter Ort. Heute entscheidet weniger der 
							Lebensstil, als vielmehr das Bankkonto darüber, ob 
							man sich hier niederlässt. Damit hatte der 
							amerikanische Großindustrielle James Deering 
							anscheinend kein Problem. Die Villa Vizcaya war 
							seine Winterresidenz und ist heute ein Museum mit 
							einem 40.000 Quadratmeter großen, wunderschönen 
							Garten. In der Gartenanlage haben Sie das Gefühl, in 
							Italien und nicht in Miami zu sein. Auch im Inneren 
							des Hauses lässt Europa grüßen: Barock und Rokoko 
							allerorten. Übrigens: Wer genügend Kleingeld hat, 
							kann die Villa Vizcaya auch für 1.500 Dollar pro 
							Stunde mieten ... Absoluter Höhepunkt – nicht nur 
							für Architekturfans – ist das Art Déco-Viertel im 
							Süden von Miami Beach. Kaum zu glauben, dass South 
							Beach einmal ein heruntergekommenes Viertel kurz vor 
							dem Abriss gewesen ist. Dank der Miami Design 
							Preservation League wurden die Häuser, die zwischen 
							den beiden Weltkriegen entstanden, jedoch erhalten 
							und wieder aufgepeppt. Fröhlich bunte Farben – 
							hellblau, zartgrün oder flamingorosa – zieren die 
							markanten Fassaden der etwa 800 restaurierten 
							Gebäude und verbreiten eine heitere Atmosphäre. 
							Während der „Exposition Internationale des Arts 
							Décoratifs“ 1925 in Paris präsentiert, eroberte 
							dieser ursprünglich als Einrichtungstrend gedachte 
							Stil mit seinen schwungvollen, stromlinienförmigen 
							Konturen schnell halb Europa und setzte auch Akzente 
							im Baustil. Die in South Beach bevorzugte Form 
							bezeichnet man als „Tropical Art Déco“. Sogar die 
							Häuschen der Rettungsschwimmer am Strand haben eine 
							mutige Farbgebung. Noch lebendiger geht es in den 
							Everglades zu. Mit 5.600 Quadratkilometern ist das 
							subtropische Sumpfgebiet zwar nur ein kleiner Rest 
							dessen, was es einmal war, aber dennoch der 
							zweitgrößte Nationalpark der USA. Bevor die Menschen 
							in die Natur eingriffen, war etwa ein Drittel der 
							Fläche Floridas unwirtliche Sumpflandschaft – und 
							das Gebiet schrumpft weiter. Heute ist man bemüht, 
							die Einzigartigkeit dieses Lebensraums mit seiner 
							faszinierenden Flora und Fauna zu schützen und zu 
							erhalten. So sind die Everglades das einzige Gebiet 
							weltweit, in dem Alligatoren (Süßwasser) und 
							Krokodile (Salzwasser) nebeneinander leben. Mit 
							Süßwasser wird der Sumpf vom Lake Okeechobee 
							gespeist, gleichzeitig drückt der Golf von Mexiko 
							Salzwasser hinein, so dass beide Spezies beste 
							Lebensbedingungen finden. Und nicht nur sie: 600 
							Fischarten, 300 Vogelarten, Palmen, Mangroven, 
							Zypressen, Kiefern, wilder Kaffee und vor allem Gras 
							soweit das Auge reicht, prägen die außergewöhnliche 
							Vielfalt dieser Landschaft. Die flachen Airboats mit 
							ihren überdimensionierten Propellern bringen 
							Naturfreunde mitten hinein in den „See aus Gras“. 
							(Achtung: Hier surren außer der Bootspropeller auch 
							Moskitos in unverschämter Vielzahl.) Dann heißt es 
							nur noch Ausschau halten nach exotischen Vögeln, 
							Krokodilen oder vielleicht dem bedrohten 
							Floridapanther. In einer Reptilienshow erfahren Sie 
							zudem so manches über die amerikanischen 
							Alligatoren. „Mayaime“ – großes Wasser, so tauften 
							einst die Indianer ihr Land. Die Indianer sind 
							verschwunden. Geblieben aber ist ein Landstrich, den 
							es zu entdecken gilt. Bei einer exklusiven 
							Schnorchel-Safari auf den Keys gelingt Ihnen das 
							sogar unter Wasser. 
 |  |